Die Stadt Zwingenberg ist mit den Städten Pierrefonds, Tetbury und Brisighella verschwistert. Weiterhin besteht eine Partnerschaft mit der Stadt Eckartsberga in Sachsen-Anhalt.
Pierrefonds ist die französische Partnerstadt (ca. 1730 Einwohner),
mit der seit 1968 eine Verschwisterung besteht. Pierrefonds liegt im Gebiet "Le Valois", 90 km nordöstlich von Paris am Rande des herrlichen Waldes von Compiegne (15.000 ha). In
der Geschichte der mittelalterlichen, auf Verteidigung
ausgerichteten Architektur nimmt das Schloß von Pierrefonds einen
hervorragenden Platz ein; es ist ein Meisterwerk der Kunst des
ausgehenden Mittelalters.
Partnerschaft mit Pierrefonds besteht seit 50 Jahren
Aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Städtefreundschaft war Mitte April 2018 eine Zwingenberger Delegation unter Leitung der Freundeskreisvorsitzenden Dr. Christine Baldauf in das rund 500 Kilometer entfernte Pierrefonds gereist. Mit dabei die Zwingenberger Stadtverordnetenvorsteherin Birgit Heitland und Bürgermeister Holger Habich, der gemeinsam mit seiner französischen Amtskollegin Michèle Bourbier das Freundschaftsversprechen erneuerte.
Das Städtchen Tetbury (ca. 6.800 Einwohner) liegt in Südwest-England, in
der Grafschaft Gloucestershire, circa 50 km östlich von Bristol und
circa 160 km westlich von London, am Rande der Cotswolds, einer
hügeligen Landschaft mit grünen Wiesen und reizvollen Orten. Nach Bath,
eine berühmte ehemalige römische Siedlung, sind es gerade mal knapp 40
km und in die bekannte Universitätsstadt Oxford mit ihren
eindrucksvollen Colleges fährt man rund 75 km.
Tetbury ist eine sehr alte Stadt – sie feierte 1981 ihr 1300-jähriges Bestehen. Das Rathaus wurde 1655 erbaut. Es hat einen Dachreiter als Glockenturm und darauf eine Wetterfahne mit zwei fliegenden Delphinen. Diese sind das Wappen Tetburys, dessen Herkunft allerdings nicht ergründet ist.
Mit der italienischen Stadt in der nord-östlichen Region (Emilia Romagna) von Italien pflegt Zwingenberg seit 2000 eine Städtepartnerschaft. Für Touristen ist die mittelalterliche Kleinstadt noch ein Geheimtipp.
Brisighella erhält einen außergewöhnlichen Charakter
durch die Burg, die schon den Herren von Faenza, den Manfredis, gehörte.
Später war sie Besitz Cesare Borgias, der Venezianer und der Päpste.
Die Burg befindet sich an einem Platz, von dem man erzählt, dass er
schon in antiker Epoche bewohnt war. Die Legende will, dass die Kirche
von S. Giovanni in Ottavo von Galla Placidia – Tochter des letzten
römischen Kaisers Teodosio und Schwester, Ehefrau und Mutter von Kaisern
– auf dem Tempel "Giove Ammone" gewollt war und errichtet wurde.
Brisighella ist ein wichtiges Thermalbadzentrum im
Lamonental, das den Zauber seiner mittelalterlichen Ursprünge und die
märchenhafte Landschaft unberührter Natur erhalten hat.
Es ist ein idealer therapeutischer Erholungsort
- seine Wasser sind besonders für die Kur der Atemwege geeignet
- der jedem den gewünschten, ruhigen Aufenthalt bietet.
Ein besonderer Zauber geht von der mittelalterlichen
Innenstadt, wie die von hohen Bogengängen gezeichnete Via del Borgo und
der altertümlichen Gebäude aus.
Wer das Trekking liebt, wird die Naturschönheiten des
Parks Carné wählen oder Exkursionen zur Kreideader und zur Tannaccia
Höhle machen. Es gibt eine Vielzahl von Pfäden, auf denen man die
appenninische Tier- und Pflanzenwelt bewundern kann.
Die "Feste Medievali", die mittelalterlichen Feste,
sind ein großartiges Erlebnis, welche jedes Jahr im Juni – Juli den
Zauber der antiken mittelalterlichen örtlichen Veranstaltungen
herbeirufen. Außerdem kann sich der Besucher ein reichhaltiges Angebot
an kulturellen und Touristikinitiativen erwarten.
1988 beging die kleine Stadt am Fuße der Finne die Verleihung des Stadtrechtes vor 700 Jahren. 998
wurde die Eckartsburg durch den Markgrafen Eckart I. von Meisen
begründet. Mit dem Bau der Burg entstand ein Vorwerk zur Versorgung der
Burgerbauern und -bewohner. Es war auch der Ausgangspunkt für die
Entstehung des Reihendorfes im langgestreckten Tal. Die Lage des Ortes
bestimmte in den folgenden Jahrhunderten die Entwicklung und das Leben
der Stadt.
Die bedeutende Heer- und Handelsstraße, die "Via regia" oder auch "Hohe Straße",
die durch Eckartsberga führte, hatte für den Ort eine große Bedeutung.
Die Stadt erhielt das Markt- und Münzrecht, eine eigene Gerichtsbarkeit
und das Recht zum Bau einer Stadtmauer. Besonders die Verleihung des
Hauptgeleites brachte den Bürgern und der Stadt Einnahmen und einen
gewissen Wohlstand. Das Fuhrmannswesen, die Postlinien sowie die
bedeutende Straße bestimmten das Leben in der Stadt in hohem Maße. In
der Blütezeit, die etwa Mitte des 17. Jahrhunderts zu Ende ging,
erlangte die Bevölkerung Wohlstand und Ansehen.
Zahlreiche Kriege, Brände, Plünderungen und Seuchen brachten jedoch auch immer wieder Not, Elend und Armut über die Einwohner der Stadt. Als ab 1846 die Thüringer Eisenbahn gebaut wurde und einen Bogen um die Stadt machte, verödeten die Landstraßen.
Die
Erwerbsmöglichkeiten, die vom Zoll, Post- und Fuhrmannswesen abhängig
waren, gingen fast völlig zurück. Die Lage der Stadt im schmalen Tal und
die wachsende Bedeutung der Eisenbahn verhinderten in Eckartsbergadie Entwicklung einer Industrie. Mitte des 19. Jahrhunderts war eine hohe Arbeitslosigkeit zu verzeichnen, die nach 1860 durch die aufblühende Wollindustrie in Apolda gemindert werden konnte.
Auch heute noch sind zahlreiche Einwohner außerhalb des Ortes beschäftigt. Die Landwirtschaft entwickelte sich in starkem Maße mit den Zentren in den Gemeinden um Eckartsberga. Zahlreiche zentrale Einrichtungen wie die "Johannes-Dieckmann-Oberschule", das "Rudolf-Breitscheid-Heim", das Zentrale Pionierlager "Nikolai Ostrowski", das Jugenderholungszentrum "Hanno Günther", das Landambulatorium, das Kinderkurheim Marienthal u.a. sind über die Grenzen der Stadt bekannt. Die Umgebung bietet ideale Möglichkeiten der Naherholung.