Habich wird Ordnungsamtsleiter in Frankfurt

08.07.2024

Zwingenbergs Bürgermeister verzichtet nach fast 18 Jahren im Amt auf eine erneute Kandidatur

Zwingenbergs Bürgermeister Holger Habich wechselt zur Stadt Frankfurt. Ab dem 1. Dezember wird der promovierte Jurist das dortige Ordnungsamt leiten. Damit beendet er seine dritte Amtszeit, die eigentlich erst am 31. August 2025 enden würde, einige Monate eher. Eine erneute Kandidatur als Bürgermeister der ältesten Stadt an der Bergstraße hatte Habich nach rund 18 Jahren in diesem verantwortungsvollen Amt nach eigenem Bekunden ohnehin nicht vor: „Ich denke, dass es nach so langer Zeit sowohl für die Stadt Zwingenberg, als auch für mich persönlich die richtige Entscheidung ist, etwas Neues zu wagen“, erklärt er und ergänzt: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“ In Frankfurt wird Habich im Amt eines Leitenden Magistratsdirektors künftig einer Behörde mit rund 600 Beschäftigten vorstehen. Seine spontane Bewerbung auf eine öffentliche Stellenausschreibung der Mainmetropole hatte zu seiner eigenen Überraschung sofort Erfolg. Am vergangenen Freitag stimmte der Frankfurter Magistrat unter der Leitung von Oberbürgermeister Mike Josef Habichs Ernennung zu. Aufgrund der dortigen Vakanz – Habichs Vorgängerin im Amt, Karin Müller, ist seit Januar 2024 Staatssekretärin beim Hessischen Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten – sei es nicht möglich, das reguläre Ende der Wahlperiode abzuwarten. Frankfurt brauche schnellstens Ersatz für die Leitung dieses wichtigen Amts und somit habe man sich als Kompromiss auf einen Dienstantritt zum 1. Dezember geeinigt. „Natürlich hätte ich meine Amtszeit lieber bis zum letzten Tag vollendet“, versichert der Rathauschef ergänzt jedoch: „aber ich bin sicher, das Erste Stadträtin Karin Rettig die Geschicke der Stadt Zwingenberg in den wenigen Monaten bis zur Neuwahl sehr gut lenken wird.“ Vorbehaltlich einer angestrebten Klärung mit der Kommunalaufsicht des Kreises Bergstraße geht man in Zwingenberg davon aus, dass der Wahltermin nicht wesentlich vor März 2025 liegen kann. Anders, als bei einem regulären Amtswechsel kann eine Nachfolgerin bzw. ein Nachfolger das Amt aber am Tag nach der Wahl sofort antreten, da es dann ja bereits frei sein wird. Der genaue Wahltermin wird von der Stadtverordnetenversammlung bestimmt. An diesem Montag hatte Habich zunächst seine Kolleginnen und Kollegen im Zwingenberger Magistrat und dann die Beschäftigten der Stadt anlässlich einer kurzen Personalversammlung über seinen Entschluss informiert.

Holger Habich, Jahrgang 1975, wurde erstmals 2007 als Nachfolger des zwischenzeitlich verstorbenen Dieter Kullak zum Bürgermeister der ältesten Stadt an der Bergstraße gewählt. Bei ursprünglich drei Kandidaten setze sich das FDP-Mitglied schließlich in einer Stichwahl gegen SPD-Mitbewerberin Gabriele Keßler durch. Bei der ersten Wiederwahl gewann Habich 2013 deutlich mit 73,9 Prozent der abgegebenen, gültigen Stimmen gegen seine heutige Bensheimer Amtskollegin Christine Klein, um schließlich 2019 als alleiniger Kandidat mit 77 Prozent in seine dritte Amtsperiode starten zu können. In seine Amtszeit fallen zahlreiche Projekte, wie die Dorferneuerung, der Stadtumbau, die Erneuerung der B3 in der Ortsmitte, der Neubau dreier Kindertagesstätten, die Flurbereinigung „Alte Burg“ und der Erwerb der ehemaligen Jugendherberge. Einige kleine und mittlere Baugebiete wurden erfolgreich entwickelt, Gewerbeflächen erweitert und moderne, neue Sportstätten gebaut. Gleichzeitig steht Zwingenberg finanziell auf gesunden Beinen.

Als eine der wenigen Kommunen im Landkreis weist der Haushaltsplan Zwingenbergs ein positives Ergebnis bei gleichzeitig hohen Rücklagen aus Überschüssen der Vorjahre aus. Wenn auch neun Monate früher als geplant, so übergibt Habich doch ein gut bestelltes Haus. Aktuell feiert die älteste Stadt an der Bergstraße ihr 750. Stadtrechtsjubiläum mit einem abwechslungsreichen, auf zwölf Monate angelegten Programm.

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